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Börsen brechen weltweit ein
Die Finanzkrise hält die Aktienmärkte zu Wochenbeginn fest umklammert. Weltweit geben die Kurse kräftig nach. Der Dow Jones verliert zwischenzeitlich über 800 Punkte – so viel wie nie zuvor an einem einzigen Tag, und fällt deutlich unter die 10.000er Marke. In Deutschland schließt der Dax auf dem tiefstem Stand seit Juni 2006. Noch stärker sind die Verluste in Russland. In Brasilien wird der Handel zwei Mal ausgesetzt.
Der neue Höhepunkt der Finanzkrise hat dem deutschen Aktienmarkt am Montag erneut herbe Verluste beschert. Neben der Krise des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate machten auch weitere Hiobsbotschaften aus der europäischen Bankenbranche den Anlegern zu schaffen, sagten Börsianer. Der Dax schloss mit einem Minus von 7,07 Prozent auf 5 387,01 Punkte und damit auf dem tiefsten Stand seit Juni 2006. Zeitweise war er bis auf 5 292 Zähler gefallen. Der MDax verlor 8,66 Prozent auf 6 131,59 Punkte und notierte damit sogar auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2005. Der TecDax fiel um 11,27 Prozent auf 604,17 Zähler und markierte damit ebenfalls ein Zweijahrestief.
In den USA schloss der Dow Jones erstmals seit vier Jahren unter der wichtigen 10 000-Punkte-Marke und lag 3,6 Prozent im Minus. Zeitweilig verlor er sogar über 800 Punkte – so viel wie nie zuvor an einem einzigen Tag. Auffällig ist auch, dass das Volumen der fallenden Aktien 17 mal (!!) höher war als das der steigenden! Der S&P 500 rutschte um 3,9 Prozent ab, der Nasdaq um gut 4,3 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei fiel mit einem Minus von mehr als vier Prozent auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren.
In Toronto stürzte der leitindex, der S&P/TSX Composite Index, am Montagvormittag zunächst deutlich unter die 10 000-Marke ab. Nachdem er am Freitag noch bei 10 803,35 gelegen hatte, fiel er nach öffnung der Börse zeitweise unter 9 800, bevor er gegen Mittag wieder nahe der 10 000-Marke war. Der Index hatte im Juni 2005 bei seinem rapiden Anstieg die 10 000 nach oben durchbrochen. Im Juni lag er bei 15 000.
„Der Dow unter 10 000 Punkten, der Dax-Future unter 5 500 - da hat es Buff gemacht“, beschreibt ein Händler die Lage und fügt hinzu: "Jetzt kommt der Sell-Out!".
Die stärksten Verluste verzeichnete jedoch der russische Aktienmarkt. Nach einem extrem trägen Geschäft, das im Tagesverlauf dreimal ausgesetzt werden musste, verlor der Leitindex RTS 19,1 Prozent. Am größten Aktienmarkt Südamerikas, Brasilien, wurde der Handel am Vormittag sogar zweimal ausgesetzt, nachdem der Leitindex Bovespa um mehr als 15 Prozent abgesackt war. Zu Handelsschluss registrierte der Bovespa einen Rückgang von 5,43 Prozent. Auch in Mexiko-Stadt und in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires brachen die Kurse ein. Der mexikanische IPC-Index fiel zeitweilig um bis zu 9,8 Prozent, ging am Ende aber mit einem Verlust von 5,40 Prozent aus dem Handel. Der Merval hatte unterdessen im Tagesverlauf um elf Prozent nachgegeben. Am Ende wurde eine Verschlechterung um 5,91 Prozent registriert.